Projekt #Echt

#Echt ist der Titel des Gemeinschaftsprojekts, das die Jugendberufshilfe der Stadt Dorsten gemeinsam mit der Gesamtschule Wulfen und dem Verein Herausforderung ins Leben gerufen hat

BildMarco Kolks/Gesamtschule Wulfen
Auf dem Foto: Beim Projekttag an der Gesamtschule Wulfen stand das Thema „systemische Diskrimunierung“ auf dem Plan. Martina Lissner von der Jugendberufshilfe der Stadt Dorsten hat das Projekt mitinitiiert.

In Kooperation mit der Gesamtschule Wulfen und dem Verein „Herausforderung“ hat die Jugendberufshilfe im Amt für Familie und Jugend der Stadt Dorsten das Projekt #Echt ins Leben gerufen, bei dem Schülerinnen und Schülern das Thema der „systemischen Diskriminierung“ in den Blick nehmen.

Diskriminierung ist die gesellschaftlich verankerte Form der Zuschreibung von Stereotypen und Vorurteilen und die (un)bewusste Diskriminierung dieser Personen, beispielsweise der Mensch mit einem arabisch-klingenden Nachnamen, der keine Antwort auf seine Wohnungsanfrage bekommt.

„Jede Form einer weniger günstigen Behandlung ist eine Benachteiligung. Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Benachteiligung vorsätzlich oder in böswilliger Absicht geschieht. Entscheidend ist der nachteilige Effekt, der bei den Betroffenen durch die Ungleichbehandlung entsteht,“ erklärt GSW-Schulleiter Hermann Twittenhoff. Es dürfe keine Ausgrenzung und Benachteiligung bestimmter Gruppen geben, die so tief in der Gesellschaft verankert sei, dass sie als ‘normal’ hingenommen und deshalb auch nicht unbedingt wahrgenommen oder hinterfragt werde. Die Schülerinnen und Schüler erkannten schnell, dass hier nicht nur der Migrationshintergrund ein Diskriminierungsaspekt ist, sondern auch Behinderungen, Neurodivergenz, sexuelle sowie gesellschaftliche Hintergründe und vieles mehr. „Die Aufklärung über das Problem der systemischen Diskriminierung“, so Guido Heinzmann, Abteilungsleiter der Jahrgänge 8 und 9, „bedeutet schon, dass man bei den Schülern den ersten Schritt bei der Bekämpfung dieses gesellschaftlichen Problems gemacht hat.“  

Die Schüler werden sich auch noch in den nächsten Wochen in der Schule und im privaten Umfeld auf die Suche nach Rollenvorbildern machen, bei denen ein Stereotyp gleichzeitig mit mehreren positiven Zuschreibungen zutrifft - also etwa der Sehbehinderte, der gleichzeitig ein Rechengenie ist oder Spitzenkoch sein könnte.  Denn bislang konnten die Schülerinnen und Schüler schon mehrere Freiwillige aus der Klasse, der Schule oder ihrem Bekanntenkreis gewinnen, die sich für eine Fotoaktion einer professionellen Fotografin zur Verfügung stellen und dann mit ihrem Gesicht bei den „Dorstener Tagen des Grundgesetzes“ Anfang Mai in der Stadt auf großen Plakaten erscheinen.

Martina Lissner von der Jugendberufshilfe der Stadt Dorsten sagt: „Das Projekt hat uns zunächst gezeigt, dass einige Schülerinnen und Schüler selbst von systemischer Diskriminierung betroffen sind. Ziel des Projekts ist es jetzt, dass sich im Miteinander etwas verändert, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler auch gegen die systemische Diskriminierung für die Opfer einsetzen.“

Hinweis: Fotografisch begleitet wird Projekt #ECHT von Frederike Fründt von der Stelle Kommunale Koordinierung Kreis Recklinghausen des Landesprojekts „Kein Abschluss ohne Anschluss.“

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