Medizinische Versorgung

Rat der Stadt Dorsten tagt im St. Elisabeth-Krankenhaus. Zeichen der Solidarität gegen die Pläne der Krankenhaus-Reform des Landes, zwei wichtige Leistungen zu streichen.

BildStadt Dorsten
Das Bild zeigt den Rat der Stadt mit den Mitgliedern des Verwaltungsvorstandes, Vertretern der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates des Krankenhausverbundes sowie Beschäftigten der beiden von den Reformplänen betroffenen Stationen bei der Sitzung am Mittwoch.

Als Zeichen der Solidarität tagte der Rat der Stadt Dorsten am Mittwoch im St. Elisabeth-Krankenhaus. Dort sollen nach den Reformplänen der Landesregierung die Interventionelle Kardiologie und das Brustzentrum geschlossen werden.

Guido Bunten, Geschäftsführer des Krankenhausverbundes KKRN, Matthias Feller, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates sowie die Chefärzte Dr. Jan Bernd Böckenförde (Kardiologie) und Dr. Simone Sowa (Brustzentrum) begrüßten die Ratsmitglieder in der Cafeteria des Krankenhauses und dankten für die Unterstützung. Mit dem Brustzentrum habe der Verbund genau das getan, was die Reform nun umsetzen wolle: Die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs-Erkrankungen aus mehreren Häusern an einer Stelle zentralisiert und optimiert. Für die Interventionelle Kardiologie habe das Krankenhaus aus eigenen Mitteln und Stiftungsgeldern in einen Linksherzkatheter-Messplatz investiert und dafür „ein schlagkräftiges und motiviertes Team zusammengestellt“, so Bunten.

Bürgermeister Tobias Stockhoff unterstrich die unbedingte Notwendigkeit, diese beiden medizinischen Leistungen in Dorsten zu erhalten. „Der Rat tagt heute gerne hier, um ein klares Zeichen der Solidarität zu setzen. Ein guter Krankenhaus-Standort ist wichtig für unsere Stadt mit ihren fast 80.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, dass das St. Elisabeth-Krankenhaus mit über 700 Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber in Dorsten ist.“

Speziell zur Notfall-Medizin müsse man sich fragen, so Stockhoff, ob die Interventionellen Kardiologien rund um Dorsten regional ausgewogen verteilt seien: „In Recklinghausen dürfen drei und in Bottrop zwei Kliniken diese Leistung erbringen, einige dieser Krankenhäuser sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Die Menschen in Dorsten dagegen haben im Notfall künftig lange Wege vor sich – und ich glaube, dass die vom Land ermittelte 30 Minuten-Frist bis zum Krankenhaus auf diesen Strecken aufgrund der realen Verkehrssituation oft nicht zu halten sind.“ Das betreffe nicht nur Dorsten, sondern beispielsweise auch die Nachbargemeinden Schermbeck und Raesfeld, deren Bürger_innen die nächste Notfall-Versorgung bei Herzkrankheiten künftig in Wesel beziehungsweise Bocholt oder Ahaus ansteuern müssten. Stockhoff: „Wenn Sie sich die Verteilung dieser Notfall-Abteilungen auf einer Karte ansehen, dann sehen sie nur hier bei uns einen weißen Fleck.“

Er sei insgesamt verwundert, dass die Reform, die richtigerweise zur Verbesserung der Versorgungsqualität Leistungen an weniger Standorten bündeln wolle, hier in Dorsten nun genau die bestraft, die diese Strukturoptimierungen schon eigeninitiativ umgesetzt haben und bisher im Prozess der Krankenhausplanung als positives Beispiel von verbundübergreifenden Zentralisierungen gelobt wurden.

Bürgermeister Stockhoff: „Das St. Elisabeth-Krankenhaus ist zwar kein städtisches Krankenhaus, aber ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadt und im Notfall auch für die Menschen in unseren Nachbargemeinden sehr wichtig.“

Abschließend betonte Tobias Stockhoff: „Ich freue mich, dass sowohl die Bezirksregierung als auch das Gesundheitsministerium in dieser Sache weiterhin im Dialog mit uns stehen.“

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